Haustürwahlkampf: Politik mit Gesicht!

Am Anfang ist jeder skeptisch. Einfach so bei fremden Leuten klingeln und über Politik reden? Klingt erstmal unangenehm. Aber dann probiert man es aus – und siehe da: es ist durchaus wertvoll und bereichernd.

Beim Haustürwahlkampf geht es nicht nur darum, Stimmen zu gewinnen. Es geht darum, ins Gespräch zu kommen, zuzuhören und zu zeigen, dass Politik nicht nur in Parlamenten stattfindet, sondern direkt vor der Haustür. Viele Menschen sind überrascht, wenn plötzlich ein Kandidat oder eine Kandidatin persönlich vor ihnen steht. Manche haben Fragen, andere wollen einfach nur sagen, was sie ärgert. Und dann gibt es die, die eigentlich gar nicht wählen wollten – bis wir geklingelt haben.

Warum lohnt es sich?

Studien zeigen, dass jede zehnte bis zwölfte Tür eine Stimme mehr für uns bedeutet. Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass der Haustürwahlkampf ihr Bild von uns Grünen verbessert hat. Und ein Viertel sagt, dass er ihre Wahlentscheidung beeinflusst. Noch wichtiger: Die Wahlbeteiligung steigt um bis zu 7 Prozent, wenn wir direkt mit den Menschen sprechen.

Aber am meisten überzeugt mich das persönliche Erlebnis. Ich spüre immer, wie ehrlich überrascht und beeindruckt Leute sind, dass es Menschen gibt, die sich so persönlich für die Demokratie engagieren. Man führt durchaus sachliche Gespräche mit Anhängern anderer Parteien mit Respekt und auf Augenhöhe. 

Haustürwahlkampf ist also eine effektive Methode, weil man sich an unseren netten Auftritt erinnert.

Für mich ist klar: Der Haustürwahlkampf ist eine der stärksten Waffen gegen Politikverdrossenheit. Er schafft Nähe, Vertrauen und die Möglichkeit, Brücken zu bauen – gerade in Zeiten, in denen Populisten versuchen, Gräben zu vertiefen. Und ganz ehrlich? Es macht auch Spaß. Denn nach einem Tag an den Haustüren gibt es immer Geschichten zu erzählen – und manchmal auch einen Grund, gemeinsam auf die guten Begegnungen anzustoßen.