Am Dienstagabend war ich zu Gast im Bürgerhaus Obernburg, wo der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen zu einer Veranstaltung über die Chancen der Wärmepumpe eingeladen hatte. Dass das Thema auf großes Interesse stößt, zeigte sich schon an der hohen Besucherzahl: knapp 60 Interessierte waren gekommen, um mehr über diese klimafreundliche Heiztechnologie zu erfahren.
Diplom-Ingenieur Ottmar Neuf, grünes Mitglied aus Obernburg, führte durch den Abend und erklärte auf beeindruckende Weise die Funktionsweise, die Einsatzmöglichkeiten und die zahlreichen Vorteile der Wärmepumpe. Unterstützt wurde er dabei von Heizungsbaumeister Volker Adrian, der aus der Praxis berichtete. Besonders spannend fand ich den Vergleich mit alltäglichen Geräten: Kühlschränke und Klimaanlagen nutzen das gleiche Prinzip wie Wärmepumpen – nur mit dem Unterschied, dass sie Kälte statt Wärme erzeugen.
Neuf räumte auch mit einem weit verbreiteten Irrtum auf: Wärmepumpen sind keineswegs nur für Neubauten mit Fußbodenheizungen geeignet. Auch in Altbauten mit klassischen Heizkörpern können sie effizient eingesetzt werden. Besonders spannend fand ich den Gedanken, gemeinschaftliche Lösungen für Quartiere oder sogar ganze Ortskerne zu entwickeln – beispielsweise durch ein Kaltwärmenetz, das Energie aus dem Main nutzt. Gerade mit den geplanten Windparks in der Region könnten solche Konzepte nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich hochattraktiv werden.
Neben den ökologischen Vorteilen – Wärmepumpen könnten die deutschen CO₂-Emissionen um 11 % senken – sprach Neuf auch über finanzielle Aspekte. Durch Förderungen wird der Umstieg auf eine Wärmepumpe nicht nur günstiger, sondern steigert auch den Wert einer Immobilie. Volker Adrian bestätigte dies mit eigenen Erfahrungen: Seine Firma hat mittlerweile rund 200 Wärmepumpen installiert, und die Beantragung der Fördermittel sei heute einfacher denn je – oft dauere es nur wenige Minuten, bis eine Zusage vorliegt.
Nach dem Vortrag wurde noch lange diskutiert – für mich ein Zeichen, dass die Veranstaltung nicht nur informativ, sondern auch inspirierend war. Die Wärmewende kommt, und es liegt an uns, die Chancen zu nutzen.